Pädagogische Eckpunkte

Spiel / Freispiel / Freispielbegleitung / Rituale, Wiederholung & Nachahmung

 

"ALLES, WAS WIR DIE KINDER LEHREN,

KÖNNEN SIE NICHT MEHR SELBST ENTDECKEN

UND DAMIT WIRKLICH LERNEN."

Piaget

 

Das Spiel:

  • Die frühe Kindheit ist eine der lernintensivsten Zeit im Leben eines Menschen.
  • Spielen bedeutet der Erwerb von Kompetenzen, denn alles was Kinder sehen, hören, fühlen, in ihren Händen halten und "begreifen" wird schnell zum Spiel.
  • Das Spiel ist die "handelnde Auseinandersetzung" mit der gesamten Umwelt.
  • Durch das Spiel wird die Entwicklung bestimmter Hirnregionen gefördert.
  • Das Spiel ist die zentrale Tätigkeitsform im kindlichen Leben.
  • Das Spiel ist entscheidend für die Persönlichkeitsentwicklung eines Kindes.
  • Das Spiel ist der "Nährboden" für einen darauf aufbauenden Erwerb von notwendigen schulische, sowie beruflichen Fähigkeiten.
  • Kreativität, Fantasie und Konzentration sind im Spiel gefragt, um immer wieder neue Ideen zu finden und in die Wirklichkeit umzusetzen.
  • Die Lernprozesse der Kinder entwickeln sich durch beobachten, nachahmen und verarbeiten.
  • Das Spiel ist gewissermaßen der "Hauptberuf" jedes Kindes.

 

"SPIEL IST DIE HÖCHSTE FORM DER KINDESENTWICKLUNG"

Friedrich Fröbel

 

Das Freispiel:

  • Das freie Spiel, auch "Tun-als-ob-Spiel" genannt, geben dem Tun der Kinder einen Sinn und den Dingen eine Bedeutung.
  • Im Freispiel erlebt das Kind einen selbstbestimmten Freiraum, was bedeutet, dass es selbst entscheidet, mit wem, womit, wo und wie lange es spielt.
  • Im Freispiel wird ein positiver Gefühlsausdruck ausgelöst, der entsteht, wenn sich Kinder auf eine Tätigkeit voll und ganz konzentrieren und dabei aufgehen.
  • Beim Spiel werden Beziehungen aufgebaut, Kontakte geknüpft und Freundschaften entstehen.
  • Das Kind lernt spielerisch sich einzubringen, Konflikte zu bewältigen und Kompromisse einzugehen.
  • Die sprachlichen, motorischen und kognitiven Fähigkeiten werden spielerisch geübt.
  • Das freie Spiel ist wichtig für die soziale und emotionale Entwicklung des Kindes, da das Kind es sich zur Aufgabe macht, sich in andere hineinzufühlen.

Freispielbegleitung:

Die Aufgabe des pädagogischen Fachpersonals im Freispiel besteht darin, den Kindern Spielräume zu gestalten, die sie gefahrlos und inspirierend nutzen können.

Die ErzhieherInnen lassen die Kinder spüren, dass sie Vertrauen in ihr Tun haben und sind der Ansprechpartner, wenn Kinder nach Lösungen suchen.

Kinder sollen Fehler machen dürfen, das Grundprinzip: "Hilf mir es selbst zu tun", hat einen großen Stellenwert in der Freispielbegleitung. Das pädagogische Fachpersonal sieht sich als Bildungspartner und begleitet die Kinder mit viel Geduld, Aufmerksamkeit, Einfühlungsvermögen, Zurückhaltung und doch aktiver Zuwendung.

Rituale, Wiederholung & Nachahmung:

Kinder lieben bestimmte Rituale und Wiederholungen, die ihnen helfen, ihre Kenntnisse zu vertiefen und Eindrücke zu verarbeiten. Gewisse Spiel- und Gesprächsinhalte wiederholen sich so oft, bis die Kinder sich damit ganz vertraut gemacht haben.

Kinder lernen durch Nachahmung, wir alle werden zum "Objekt" ihrer Beobachtungen und können uns bei genauem Hinsehen und Beobachten des Spielgeschehens in irgendeiner Weise wiederfinden. Das Bewusstsein, selbst etwas erreicht zu haben, wird die Kinder immer wieder ermutigen, Aufgaben und Herausforderungen anzugehen und sie zu bewältigen.

Spielen, Lernen und Arbeiten sind also nicht voneinander trennbare Tätigkeiten.

Nirgendwo anders konzentriert und strengt sich ein Kind mehr an, als beim freien Spiel und bei dem Umsetzen seiner Bedürfnisse.

Beobachtungen / Bildungsgeschichten / Portfolio

Beobachtungen:

Um jedes Kind mit seinen individuellen Stärken kennenzulernen und ihm die bestmöglichen Entwicklungschancen zu bieten, werden die Kinder in regelmäßigen Abständen in Alltagssituationen beobachtet.

Lern- & Bildungsprozesse werden so erfasst, sichtbar gemacht und gefördert.

 

Bildungsgeschichten:

Bildungsgeschichten sind kurze, verschriftlichte Geschichten, die auf Beobachtungsinhalten basieren. ErzieherInnen halten darin den Lernerfolg eines Kindes fest. Nach der Fertigstellung der Bildungsgeschichte nimmt sich die ErzieherIn die Zeit und liest dem Kind, die mit Fotos bestückte und kindgerecht geschriebene Geschichte vor. Das Augenmerk in den Geschichten zielt auf die Stärken jedes Kindes. Kinder erfahren durch die Reflektion Bestätigung in ihrem Tun, das löst wiederum Motivation, Selbstbewusstsein, Wissensdurst und Lebenslust in ihnen aus.

Alle Geschichte werden in den Portfolio-Ordnern abgeheftet.

Portfolio:

Jedes Kind bekommt zu Beginn der KiTa-Zeit einen Portfolio-Ordner. In diesem persönlichen, gekennzeichneten Ordner werden Bildungsgeschichten, Fotos, Zeichnungen, Kreativarbeiten, Jahres- und Treffrückblicke, etc. des Kindes festgehalten und abgeordnet.

Die Portfolio-Ordner sind jederzeit für Kinder greifbar. Nach Bedarf kann sich jedes Kind seinen Ordner nehmen, darin blättern und seine Lernerfolge in Erinnerung holen.

Am Ende der KiTa-Zeit bekommt jedes Kind seinen Portfolio-Ordner ehrwürdig überreicht und darf diesen "Bildungs-Schatz" mit nach Hause nehmen.